So., 08.01.23 | 14:03 Uhr
Das Erste
Dann kam Lucy

Spielfilm Deutschland 2011
Zehn Jahre ist es her, seit die Pferdezüchterin Saskia ihre Jugendfreundin Andrea zuletzt gesehen hat. Das Leben der beiden Frauen war auseinandergedriftet, als Saskia sich nach einer enttäuschenden Ehe zurückgezogen und ganz in die Arbeit auf ihrem abgelegenen Gestüt gestürzt hatte. Andrea hingegen war mit ihrer kleinen Tochter nach London gezogen.
Nun erhält Saskia eine traurige Nachricht: Ihre einst beste Freundin ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Das ist jedoch nicht alles: Als Patentante soll sie sich nun um Andreas 16-jährige Tochter Lucy kümmern, zumindest bis das Jugendamt den Vater des Mädchens ausfindig machen konnte.
Eher widerwillig und aus Pflichtgefühl nimmt Saskia Lucy bei sich auf. Der geht es kaum anders, könnte der Kontrast zwischen London und der rheinländischen Provinz doch kaum größer sein. Mit der Landluft und den strengen Regeln auf dem Gestüt kann das vorlaute Großstadt-Girlie nichts anfangen.
Sie verschanzt sich hinter ihrem Computer und gerät immer wieder mit ihrer unlockeren Tante in Streit. Bald aber erkennt Saskia, dass die Teenagerin hinter ihrer abweisenden und aufmüpfigen Art eine tiefe Trauer und nagende Schuldgefühle verbirgt. Mit Geduld und Unnachgiebigkeit gelingt es ihr, Lucys emotionalen Schutzwall zu überwinden und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihr aufzubauen.
Dann aber taucht überraschend Lucys Vater auf, den sie nie zuvor gesehen hat. Alex lebt in Amsterdam, betreibt eine große Galerie und ist in seinem lässigen Auftreten ein Mann ganz nach Lucys Geschmack. Auch Saskia findet durchaus Gefallen an dem charmanten Lebenskünstler.
Dennoch fürchtet sie, dass er die Erwartungen seiner Tochter enttäuschen könnte. Tatsächlich reagiert er nicht sehr begeistert auf Lucys Vorhaben, mit Sack und Pack sofort zu ihm nach Amsterdam zu ziehen. Zutiefst verletzt läuft das Mädchen davon und ist unauffindbar.
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In der Familienkomödie "Dann kam Lucy" prallen zwei Welten aufeinander: Eine Frau, die seit einer tiefen Enttäuschung niemanden mehr an sich heranlässt, und eine rebellische Teenagerin, die mit dem Verlust ihrer Mutter zu kämpfen hat, müssen sich notgedrungen zusammenraufen – und entwickeln nach anfänglichem Zwist eine vertrauensvolle Beziehung. Regisseur Christoph Schrewe findet dabei eine stimmige Balance zwischen humorvollen und nachdenklich stimmenden Momenten. Getragen wird der Film nicht zuletzt auch von den Darstellern: Julia Jäger als freudlose Pferdezüchterin, die allmählich ins Leben zurückfindet, Olga von Luckwald als aufmüpfige Lucy und Heio von Stetten als cooler Lebemann, der lernen muss, Verantwortung zu übernehmen, bilden ein wunderbares Trio.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Saskia Martens | Julia Jäger |
Alex Schröder | Heio von Stetten |
Lucy Schneider | Olga von Luckwald |
Egon Schenk | Christof Wackernagel |
Fynn Reibnitz | Ben Unterkofler |
Frau Hartwig | Therese Hämer |
Mia | Anja Herden |
Herr Kloos | Claus Janzen |
Anna | Luise Risch |
Dr. Brouwer | Ronald Top |
Möbelpacker | Matthias van den Berg |
Andrea | Bettina Scheibler |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
---|---|
Musik: | Marcel Barsotti |
Kamera: | Carl Finkbeiner |
Buch: | Michael Meisheit |
Regie: | Christoph Schrewe |
Erstausstrahlung: 20.04.2012
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