Interview mit Hary Prinz

Im aktuellen Fall hat fast jede Dorfbewohnerin und jeder Dorfbewohner ein Tatmotiv und das Leben auf dem Land erscheint gefährlicher als in der Großstadt. Was macht für Sie den besonderen Reiz dieses Settings aus?
Auf dem Land wird ein Mord natürlich ganz anders wahrgenommen als in der Stadt. Jeder kennt (fast) jeden. Jeder redet auch über jeden und Gerüchte verbreiten sich schneller als im Internet. Da ist es viel intensiver, wenn jeder im Ort den Mörder (und das Opfer) persönlich kennt, mit ihm oder ihr jeden Sonntag in der Kirche war und am Feuerwehrfest geschmust oder sich geprügelt hat.
Nachdem Bergmanns Kollegin Sandra Mohr angeschossen wird, zeigt er, dass er auch liebevoll und hilfsbereit sein kann. Eine gute Entwicklung?
Liebevoll und hilfsbereit war der Bergmann ja auch schon vorher. Aber eher zu sich selbst. Also ist es sicher eine ganz gute Entwicklung ...
Sascha Bergmann wohnt während der Ermittlungen in einem Spa Hotel mit seiner Kollegin Eva. Wie hat sich die Beziehung der beiden verändert?
Sascha Bergmann beherrscht es als eingefleischter Hedonist ganz gut, das Unangenehme mit dem Angenehmen zu verbinden. Also warum nicht einen Mord aufklären und dabei gut essen und guten Sex haben. Das versucht er auch gar nicht mehr zu verheimlichen und das ist es, was sich verändert hat in der "Freundschaft Plus"-Beziehung mit Eva. Ja, und ein bisschen verliebt ist er vielleicht auch. Aber nur ein klitzekleines bisschen ...
Das Privatleben von Sandra Mohr und Sascha Bergmann nimmt einen größeren Raum ein als in den vergangenen Filmen. Warum?
Es ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu anderen Krimiformaten, dass es bei den Steirerkrimis nicht hauptsächlich um den Fall geht, sondern um die Menschen, die darin verwickelt sind. Und dazu gehören natürlich auch die Ermittlerinnen und Ermittler. Ich finde, man schaut den Kommissarinnen und Kommissaren noch lieber beim Arbeiten zu, wenn man auch ihre Sehnsüchte und Abgründe kennt.
Alpakas sind bei YouTube die legitimen Nachfolger aller Katzenvideos. Wie war die Arbeit mit den flauschigen Superstars?
Alpakas sind sehr entspannte Kollegen, die keinerlei Starallüren und Berührungsängste haben und fast alles befolgen, wenn sie Lust dazu haben. Da sie Herdentiere sind, brauchen sie auch keinen eigenen Wohnwagen am Filmset. Und ich habe seit den Dreharbeiten eine wunderbar warme Mütze aus Alpakawolle. Sie werden mir also immer als sehr angenehme Kollegen in Erinnerung bleiben.
Kommentare