So., 23.10.22 | 23:35 Uhr
Das Erste
Frau. Leben. Freiheit.
Die Revolution der Iraner:innen
Frau, Leben, Freiheit, rufen sie. Seit Wochen protestieren Menschen im Iran gegen die Islamische Führung. Viele solidarisieren sich mit ihnen. Auch auf der Buchmesse. Wie denken Journalistin Natalie Amiri und Autor Behzad Karim Khani über die Solidaritätsbekundungen?
"Jede Haarsträhne, die sich gerade abgeschnitten wird, hilft uns, denn es wird dadurch Aufmerksamkeit generiert. Und diese Aufmerksamkeit brauchen wir, weil wir haben niemanden, der für sich, der sich lautstark für uns einsetzt", sagt Natalie Amiri.
"Ich denke, dass unsere Aufgabe es sein sollte, ein Medium zu sein, die Stimmen aus dem Iran zu übersetzen", sagt Behzad Karim Khani.
"Die Menschen auf der Straße sagen auch, es sind keine Proteste. Das ist Revolution, was wir machen. Es kann sogar die erste feministische Revolution der neueren Geschichte werden. Denn Frauen sind bei diesen Protesten, bei dieser Bewegung auf der Straße gerade sowohl Auslöser als auch Motor", erzählt Natalie Amiri.
"Und sie zeigen, dass Emanzipation nichts und nicht zwingend etwas Westliches ist", sagt Bezad Karim Khani.
"Insofern jede Solidaritätsbekundung, jeder Druck, der auch auf die Politik ausgeübt wird, dass es härtere Sanktionen gibt gegen das Regime, die wirklich wirkungsvoll sind und nicht die Mittelschicht verarmen lassen, sondern die Machtelite treffen. Das ist das, was die Menschen fordern im Iran", sagt Natalie Amiri.
Beitrag: Celine Schäfer/Mariska Lief
Stand: 26.10.2022 16:46 Uhr
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